Erinnern Sie sich noch, wie Sie damals im spätsommerlichen Frühnebel mit dem Rad zur Arbeit in die Gärtnerei ihres Onkels gefahren sind? Wie Sie den Rhein entlang über Kopfsteinpflaster, an Trauerweiden vorbei, über Dammstraßen und Radwege voller Gänse gefahren sind? Vorbei an den Kiesbaggereien und bereits ausgebaggerten Seen, hin zu den Gewächshäusern und Ölkesseln, um Veilchen umzutopfen und Jungpflanzen zu pikieren?
Nein, Sie erinnern sich nicht? Na, kein Wunder, das waren ja auch nicht Sie, sondern ich. Nichts davon haben Sie erlebt. Wie sollten sie irgendetwas von dem begreifen, was ich bei morgendlichem Frühnebel auf dem Fahrrad empfinde?
Auch beim Blick auf Veilchen haben Sie und ich nichts gemeinsam, wie auch der Rhein ihnen anderes bedeutet als mir. Was wissen denn Sie von Kopfsteinplaster, oder Trauerweiden? Wie kann denn meine Stimme zu Ihnen sprechen?
Immerhin wissen Sie: es gibt einen Rhein und wir sin duns einig, dass vor ‘dass’ ein Komma kommt. Da besteht Hoffnung auf ein Gespräch.